Herpes

Herpes im Gesicht - Wo kommt das her und was hilft?

Gesundheitsthemen Uta Parzefall

Juckende und brennende Bläschen an Haut und Schleimhaut sind nicht nur unangenehme, schmerzhafte Störenfriede, sie erschweren auch den sozialen Kontakt. Nicht nur Küssen ist tabu, auch der gemeinsame Schluck aus einem Glas oder Flasche mit anderen muss vermieden werden.  Ebenso spielt auch die psychische Komponente eine große Rolle: Man schämt sich und fühlt sich unfrei anderen gegenüber. Wie kannst Du diese lästigen Bläschen in den Griff bekommen?

Wieso kommt Herpes immer wieder?


Ein Herpes wird durch eine Virusinfektion ausgelöst. Es gibt zwei Virustypen, die einen Herpes im Gesicht auslösen können: Herpes simplex Typ 1 und Herpes simplex Typ 2. Bei den meisten Menschen erfolgt die erste Infektion schon im Kindesalter, manchmal auch unbemerkt. Die Übertragung findet durch eine Schmierinfektion statt, zum Beispiel durch einen Kuss oder das Trinken aus demselben Glas. Das Virus vermehrt sich an der Eintrittsstelle über etwa zwei Wochen und es bilden sich Bläschen und Aphten auf der Haut und Schleimhaut. Füllen sich die Bläschen mit gelbem Inhalt, handelt es sich um eine Sekundärinfektion:  Bakterien haben sich zusätzlich eingenistet und vermehrt. Nach etwa zwei Wochen heilen die Bläschen ab, es bilden sich Krusten und gerötete Hautstellen. Die Herpesviren wandern über das Blut in bestimmte Nervenzellen, wo sie von körpereigenen Abwehrmechanismen angegriffen werden. So werden sie zerstört, aber ihr Erbgut, die Herpes- DNS, kann nicht zerstört werden, sondern verbleibt in den Zellen. Kommt es nun durch bestimmte Einflüsse zur Schwächung der Antikörper, kann aus der Herpes- DNS sofort wieder das komplette Virus gebildet werden. Dieses wandert über das Blut zurück zur Gesichtshaut und startet die Vermehrung erneut. Das bedeutet, dass für eine Herpesentstehung kein Kontakt mit einer „verseuchten“ Person bestanden haben muss. Man hat das Virus immer bei sich- in den eigenen Nervenzellen in Form von Erbgut, das jederzeit wieder aktiviert werden kann. Der Durchseuchungsgrad bei Erwachsenen in Deutschland mit Herpesviren beträgt etwa 90 %. Faktoren, die eine Virusvermehrung erleichtern sind Sonneneinstrahlung, Hormonschwankungen wie Menstruation, Schwächung der Abwehrkräfte wie bei Erkältungskrankheiten und Fieber.


Was kannst Du dagegen tun?


Ein Herpes kündigt sich immer durch das sogenannte Prodromal- Stadium an: Ein Jucken und Brennen macht sich bemerkbar etwa 6 bis 48 Stunden vor dem Erscheinen der Bläschen. Die ersten Anzeichen sind der beste Zeitpunkt, um mit der Akutbehandlung zu beginnen. Hier eignen sich Lippenherpescremes, auch wenn der Herpes auf der Haut oder an der Nase ist. Aciclovir ist der älteste bei uns bekannte Wirkstoff, der die Virusvermehrung zum Stillstand bringt. Allerdings sollte die Creme fünf mal täglich aufgetragen werden. Am besten trägt man eine Lippenherpescreme mit einem Wattestäbchen auf, das danach entsorgt wird. Muss man den Finger benutzen, sollte man sich vor und nach dem Auftragen die Finger gut waschen. Neuer ist der Wirkstoff Penciclovir. Diese Creme sollte alle zwei Stunden aufgetragen werden. Sie ist auch dann noch geeignet, wenn der Herpes schon älter und das Bläschenstadium erreicht ist. Der neueste Wirkstoff ist Docosanol. Diese Creme wird fünf mal täglich angewendet, also alle drei Stunden während dem Wachsein.


Natürliche Herpeskiller


Probiere doch mal ein natürliches Produkt gegen Herpesviren! Hier gibt es Zink und Melisse als Präparate. Zinkpaste tötet die Viren ab, so dass die Bläschen schnell wieder verschwinden, außerdem fördert es die Heilung  der Wunden. Melissenextrakt muss nur drei mal täglich aufgetragen werden und tötet die Viren ebenfalls. Man kann auch Propolistinktur, Teebaumöl, Lavendelöl und andere desinfizierenden Naturprodukte verwenden. Wer erst mal etwas gefunden hat, was schnell hilft, schwört sowieso darauf. Bei starken Schmerzen kann zusätzlich ein betäubendes Gel eingesetzt werden. Um die Herpesbekämpfung zu intensivieren kann das Schüssler Salz Nr. 8 ( Natrium chloratum D6 ) zusätzlich eingenommen werden. Man lutscht den ersten Tag über eine Tablette stündlich und ab dem zweiten Tag drei mal zwei Tabletten. Wer häufig an einer Herpesinfektion leidet, sollte unbedingt eine Kur mit Zink machen. Dazu nimmt man täglich 15 mg Zink als Tablette über zwei bis drei Monate ein. Das Zink muss nüchtern genommen werden, das heißt mindestens eine Stunde vor und mindestens zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Sonst bindet es sich an Nahrungsbestandteile, die nicht vom Körper aufgenommen werden können und wird ungebraucht wieder ausgeschieden. Zink stärkt die Haut- und Schleimhautbarriere gegen Viren, bekämpft alle Arten von Viren und stärkt zusätzlich die Abwehrkräfte. So können die Herpesviren sich nicht mehr vermehren. Zink sollte generell als oranische Verbindung eingenommen werden, zum Beispiel als Zinkorotat oder Zinkhistidin.
Zum schnellen Abheilen kann auch ein Herpespflaster benutzt werden. Ein großer Vorteil davon ist, dass der Herpes kaum noch sichtbar ist. Die Gelauflage sorgt für das optimale Milieu, damit eine Herpesinfektion abklingt und verheilt.
Um die Lippen vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen, was einen Herpes begünstigen würde, kannst Du einen UV- Lippenstift benutzen. Wenn dieser regelmäßig angewendet wird, reduziert sich die Herpesgefahr deutlich.

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