Lavendel

Desinfektion auf natürliche Art

Wissensspeicher Uta Parzefall

Teebaumöl, Propolis und Lavendel

Es muss nicht immer gleich Chemie sein.
Was haben diese drei pflanzlichen Mittel miteinander zu tun? Dies soll im folgenden dargestellt werden. Außerdem werden die interessantesten Fakten und die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten gezeigt.

Inhaltsverzeichnis

Teebaumöl

Beginnen wir mit dem Teebaumöl. Es ist schon seit einiger Zeit in aller Munde. Es wird aus den Blättern des australischen Baumes Melaleuca alternifolia, der zu den Myrtengewächsen gehört, gewonnen. Diese Art wächst nur in den Sumpfgebieten an der Nordküste Australiens, und nur die Destillate dieser Art erfüllen  die hohen Anforderungen an die Qualitätskontrollen. Die Entdeckung der Pflanze für unsere westliche Welt geht auf Kapitän Cook im 18. Jahrhundert zurück. Er gab der Pflanze diesen Namen. Jedoch dauerte es bis zum Jahr 1922, bis Arthur Penfold, ein australischer Chemiker, die erstaunlichen Eigenschaften des Teebaumöls in Labortests beobachtete. Er stellte eine beachtliche antiseptische Wirkung der Substanz fest, die jedoch weder toxisch noch reizend war. Nach weiteren Tests breitete sich der Ruhm der Pflanze von England und Amerika schnell weltweit aus. Als Mitte der 40er Jahre synthetische keimtötende Mittel auf den Markt kamen, ließ das Interesse am Teebaumöl zunächst stark nach. Heutzutage, wo man sich wieder der guten alten Naturheilkunde besinnt, wächst das Interesse und der Bedarf an Teebaumöl wieder rapide. Die stark desinfizierende Wirkung des Teebaumöls bestimmt die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Davon wird hier eine Auswahl dargestellt.

Besonders bewährt hat sich Teebaumöl bei Erkältungen. Einige Tropfen in warmes Wasser geben und damit gurgeln tötet alle Keime in Hals und Rachen ab. Das ist auch im Fall von Mundgeruch ein probates Mittel und unterstützt allgemein die Mundhygiene, auch bei Zahnfleischproblemen. Schnupfen kann schnell gelindert werden, wenn Teebaumöl inhaliert wird.

Bei Akne und Pickel gibt man einige Tropfen in das Waschwasser und reinigt die betroffenen Körperstellen morgens und abends damit. Es gibt auch Pickeltupferstifte, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden können. Zur allgemeinen Körperpflege kann Teebaumöl Deodorants, Seifen, Dusch- und Badelotionen zugegeben werden. In Apotheken erhältlich sind auch fertige Körperpflegeprodukte, wie beispielsweise Fußspray, Haaröl, Pastillen, Zahncreme und Lippenpflege.

Auch bei Pilzerkrankungen der Haut und Schleimhaut ist Teebaumöl sehr nützlich. Zur Behandlung wird es am besten in qualitativ hochwertiges neutrales Öl, zum Beispiel Mandelöl, gegeben. Die Konzentration sollte fünf bis zehn Prozent betragen. Zwei bis dreimal täglich sollte es auf die betroffenen Gebiete aufgetragen werden.

Auch bei Sonnenbrand, Verbrennungen, Insektenstichen, Muskel- und Gelenkschmerzen und leichten Verletzungen kann Teebaumöl hilfreich sein. Sehr wichtig ist die Qualität des Teebaumöls. Wirkungsvoll ist nur das natürliche Teebaumöl, synthetisch hergestelltes reizt höchstens Atemwege und die Haut. Auch darf das Teebaumöl nicht zu alt sein, da es sonst oxidiert und der Effekt sich sogar umkehren kann. Deshalb sollte Teebaumöl nicht länger als ein halbes Jahr im Anbruch sein. Für Kleinkinder empfiehlt sich Teebaumöl nicht, da es zu scharf ist. Es kann Atembeschwerden bis hin zu Atemstillstand bei den Kleinen auslösen – zwar trifft dies nur sehr selten ein, aber wenn es eintrifft ist es dramatisch.


Die Waffe der Bienen

Propolis ist griechisch und bedeutet „Vorstadt“. Diesen Namen erhielt es deswegen, weil es häufig an Eingangslöchern von Bienenstöcken gefunden wird. So schützen sich die Honigbienen vor Bakterien, Pilzen und Viren, da Propolis diese abtötet. Auch wird es als Kittsubstanz für entstandene Löcher oder Risse benutzt. Propolis wird von den Bienen selbst hergestellt. Dazu sammeln sie Harze von verschiedenen Bäumen und mischen diese mit Wachs, Pollen und Speichel. Die entstehende schwarzbraune Masse ist zäh und klebrig. Um sie für medizinische Zwecke anzuwenden, wird sie in Alkohol gelöst. Nun kann sie tropfenweise eingenommen oder aufgetragen werden. Propolis ist ein pflanzliches Antibiotikum, tötet also Bakterien ab. Außerdem macht es auf die gleiche Weise Viren und Pilze unschädlich.

Schon im alten Ägypten wurden mit Propolis Mumien einbalsamiert. Heutzutage findet es hauptsächlich Einsatz als Erkältungsmittel. Frühzeitig genommen, kann es eine aufkommende Erkältung im Keim unterdrücken. Grippeartige Infekte werden mindestens abgeschwächt und verkürzt. Die Einnahmeempfehlung lautet drei mal zehn bis zwanzig Tropfen täglich, je nach Qualität der Propolislösung, in einem Glas lauwarmen Wasser. Auch bei Lippenherpes hat sich Propolis bewährt. Die Tinktur wird fünf mal täglich auf die Lippenbläschen aufgetragen. Die zusätzliche Einnahme unterstützt die Heilung. Kleine Wunden und Sonnenbrand heilen sehr viel schneller und besser, wenn Propolis auf die betroffene Stelle aufgetragen wird. Fünf Tropfen in einem Glas Wasser eignen sich gut als Mundspüllösung zur verbesserten Mund- und Zahnhygiene. Propolis ist ein starkes natürliches Mittel. Es kann Allergien auslösen und sollte nicht länger als nötig eingenommen werden.


Lavendel reinigt und klärt

Lavendel ist eine sehr bekannte Heilpflanze und hat eine lange volksheilkundliche Tradition. Heilkräftiger Lavendel wird von der Stammpflanze Lavandula angustifolia gewonnen. Sie gehört zu den Lippenblütengewächsen. Verwendung finden die Blüten und das ätherische Öl, das durch Destillation der Blüten hergestellt wird. Die Blütezeit dauert von Juli bis August, wobei die Blüten kurz nach der Entfaltung geerntet werden sollten. Nach dem Trocknen können sie einige Zeit in dunklen Gefäßen aufbewahrt werden. Das angenehm duftende ätherische Öl ist der Hauptwirkstoff des Lavendels, hinzu kommen noch Gerbstoffe, Flavonoide, Phytosterole und Cumarine. Lavendelblüten wirken beruhigend auf das Nervensystem. So können sie bei allen Arten von Unruhezuständen und Schlafstörungen angewendet werden, auch bei Babys und Schwangeren. Man bereitet einen Tee aus einem Teelöffel Lavendelblüten, die mit 250 ml kochendem Wasser überbrüht werden. Nach fünf bis zehn Minuten seiht man ab. Auch sehr wohltuend zur Entspannung ist ein Lavendelbad. Dazu überbrüht man 50g Blüten mit einem Liter Wasser. Nach dem Abseihen gibt man den Sud dem Vollbad hinzu. Besonders auch für Menschen mit zu niedrigem Blutdruck ist ein Lavendelbad zu empfehlen. Sie werden dadurch erfrischt. In der Volksmedizin ist Lavendel ein gerühmtes Mittel zum Beispiel bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Rheuma und Gicht. In größeren Gaben kann Lavendeltee innerlich eingenommen zu Reizerscheinungen in Magen und Darm führen. Das ätherische Lavendelöl gibt es in verschiedenen Qualitäten. Zum heilen geeignet sind „Lavendel fein“ und „Lavendel extra“. Lavendel reinigt und macht den Kopf klar. Die Anwendungsmöglichkeiten des Lavendelöls sind so vielfältig, dass hier nur eine Übersicht über die wesentlichen Heilwirkungen gegeben werden kann. Einsetzbar ist es unter anderem zur Wunddesinfektion, bei Pilzerkrankungen, gegen Ungeziefer, bei Insektenstichen, Erkältungen, Venenleiden, Einschlafproblemen, Blutdruckbehandlung, Dekubitusprophylaxe und vielem mehr.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass alle drei Mittel stark desinfizierende Eigenschaften besitzen. Sie beseitigen zuverlässig Bakterien, Pilze und Viren. Ich hoffe, hier ein paar Anregungen zum häufigeren Gebrauch der Naturmittel zu zeigen.

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